1948 – Ein neuer Anfang

Das Jahr 1948 markiert einSchlüsselerlebnis in der Geschiche der Gilde, den ab diesem Jahr wurden wieder Feste abgehalten und Anton Enk wurde der erste König nach dem 2. Weltkrieg. Das Vogelschießen sollte mit Pfeilen und einer Armbrust erfolgen. Die englische Besatzung hatte der deutschen Bevölkerung den Besitz und Gebrauch von Schusswaffen verboten. Nur mit Mühe hatten die Verantwortlichen der Gilde die Genehmigung ein Schützenfest abzuhalten bekommen. Es war ein Vogel aus Ton hergestellt worden und die Vogelstange wurde am Priesterwald aufgestellt.  Die Schützen mühten sich den Vogel von der Stange zu holen. Bei vielen Versuchen war der Vogel des Öfteren schon getroffen worden, aber der Vogel wurde nicht beschädigt. Dem anwesenden, englischen  Ortskommandanten Major Ball wurde die Situation erklärt. Man verwickelte ihn in Gespräche und schließlich erklärte Major Ball sich bereit, eine Ausnahme bei der Schießgenehmigung zu zu lassen. Eilig wurde eine nicht erlaubte Schrotflinte herbeigeholt und Anton Enk bekam das Recht auf den ersten Schuss. Der tönerne Vogel zerfiel wie Staub an der Stange.

Der 1. Thron nach dem 2. Weltkrieg: Anton Enk und Auguste Kruse

Zum Jubiläum 1955 überreichte das Amt Gescher der Gilde als Festgabe ein Buch. Dabei handelt es sich um ein in Schweinsleder gebundenes Buch mit annähernd 200 Seiten. Gedacht war das Geschenk für Zeichnungen, mit denen sich die Königspaare eintragen sollten. Da dieses Buch nur immer in die Hand der Könige gereicht worden war und danach wieder unter Verschluss kam, ist es vielen Schützen nicht bekannt. Im Laufe der letzten 50 Jahre ist das Buch zu einem Kleinod der Gilde geworden. Zum 400 jährigen Jubiläum 2005 sind die Bilder aus dem Königsbuch Bestandteil der neuesten Chronik.

Das Königsbuch der Gilde, ein absolutes Kleinod, in das sich jeder König seit 1955 einträgt